Wir suchen Verstärkung! Hier geht es zu unseren offenen Stellen.

Tischlein deck‘ dich – mit Geschirr und Besteck für Kinderhände

Stand:
Geschirr und Besteck gibt es in verschiedenen Formen und Größen – und aus den unterschiedlichsten Materialien. In diesem Artikel lesen Sie, worauf Sie bei der richtigen Wahl von Geschirr und Besteck für Kinder achten sollten.
Ein Kind ist mit einem Löffel Quark aus einem teller

Das Wichtigste in Kürze

  • Passendes Geschirr und Besteck erleichtert Kindern das Essen und das Essenlernen. 
  • Die beste Wahl für die Gesundheit: Geschirr aus Edelstahl, Keramik oder Glas. 
  • Teller, Schüsseln und Gläser sollten ein gewisses Eigengewicht haben, damit sie nicht so leicht umfallen oder sich verschieben.
Off

Kinder müssen essen erst erlernen.  Sie müssen die körperlichen Voraussetzungen erfüllen, also bestimmte Entwicklungsschritte abgeschlossen haben, bevor sie überhaupt schlucken und kauen können, und das Essen üben. Mehr dazu lesen Sie im Artikel Genussvoll essen will gelernt sein. Damit Sie den Kindern den Umgang mit Besteck und Geschirr möglichst erleichtern, ist es wichtig, dieses für Kinderhände, -münder und Portionen passend auszuwählen. 

Kinder-Besteck ist kleiner als Besteck für Erwachsene, damit Kinder es gut greifen können und Löffel oder Gabel einfach in den Mund passen. Als Material empfiehlt sich bei Beikostbeginn ein leichterer Kunststoff-Löffel, damit weder Zähnchen noch Zahnfleisch verletzt werden. Ab etwa 3 Jahren eignet sich rostfreier Edelstahl, der robust, kratzfest und langlebig ist. 

Achten Sie bei der Auswahl des richtigen Geschirrs für unter dreijährige Kleinkinder auf tiefe Teller oder Schüsseln mit einem hohen und geraden Rand. Sie erleichtern dem Kind das eigenständige Löffeln. Teller mit einer Einteilung für verschiedene Lebensmittel sind gerade für die kleinen "Trennköstler" vorteilhaft. So können sie die Lebensmittel einzeln probieren und kennenlernen. Wählen Sie für Kinder außerdem kleinere Trinkbecher und Karaffen, die gut in Kinderhände passen. Kinder können dann selbstständig lernen, sich einzuschenken und zu trinken.

Das richtige Material für Kinder-Geschirr

Auf jeden Fall sollten Sie robustes und langlebiges Material bevorzugen, das keine Schadstoffe an warme, fettige oder säurehaltige Speisen abgibt. 

Folgende Materialien eignen sich: 

  • Edelstahlgeschirr: Ist gut zu reinigen und schwer kaputtbar; es wirkt allerdings optisch nicht einladend und ist leicht. Dadurch kann es schnell wackeln und rutscht einfacher weg.
  • Glas oder Hartglas (zum Beispiel weißes Glas mit bunten Elementen und eventuell mit Gummierung am Boden, damit das Geschirr besser auf dem Tisch steht): Ist ebenfalls schwer kaputtbar. Die Herstellung ist zwar energieaufwändig und damit nicht so umweltfreundlich, dafür ist es aber gut zu reinigen und sehr langlebig. Glas geht außerdem keine Wechselwirkungen mit Lebensmittelbestandteilen ein und gibt keine Schadstoffe ab. 
  • Keramik: Hierzu zählen Porzellan, Steingut und Steinzeug. Diese Materialien sind ebenfalls gut zu reinigen und sind in vielen Farben und Formen erhältlich. Nachteil: sie sind nicht bruchsicher, und die Herstellung ist energieaufwändig. Je höher die Temperatur, bei der sie gebrannt werden, desto stabiler sind sie. Porzellan wird bei der höchsten Temperatur gebrannt, gefolgt von Steinzeug und Steingut. Bei langer Nutzung relativiert sich allerdings der hohe Energieaufwand in der Produktion. 

Aufgemalte Dekore auf Porzellan und bei Keramik können Schwermetalle enthalten. In Abhängigkeit von der Qualität der Glasur, der Art des Dekors und der Brenn-Temperatur können diese in Lebensmittel übergehen. Am besten ist daher weißes Geschirr, welches bei hoher Temperatur gebrannt wurde. Seriöse Hersteller aus Deutschland oder mit Sitz in der EU sind die sicherste Wahl. 

Die folgenden Materialien finden Sie auch häufig im Angebot. Unsere Einschätzung dazu ist:

  • Emaille ist kratzfest und bruchsicher und eignet sich für hohe Temperaturen. Sobald die Beschichtung abgeplatzt ist, sollte das Geschirr allerdings nicht mehr verwendet werden, da es rosten kann. Ähnlich wie Edelstahl ist Emaillegeschirr oft sehr leicht und somit für Kinder nicht ideal zum Essen lernen.  
  • Silikon ist bruchsicher und stabil. Sofern es nach der so genannten „Guten Herstellungspraxis“ produziert ist, wird es als sicher bewertet und ist auch für heiße Speisen bis 200°C geeignet. Besonders bei Silikon sollten Sie darauf achten, dass das Material lebensmittelecht ist. Dies erkennt man am Glas-Gabel-Symbol. Informationen zu den verschiedenen Symbolen auf Küchenutensilien finden Sie auf der Seite der Verbraucherzentrale. Sobald das Material porös wird, sollte es nicht mehr verwendet werden. Damit ist Silikongeschirr oft nicht so langlebig. Zudem ist auch Silikongeschirr relativ leicht. 
  • Plastikgeschirr ist vergleichsweise bruchsicher, aber ebenfalls sehr leicht. Das gilt sowohl für das Ess-Geschirr, als auch für Servierschüsseln. Ein weiterer Nachteil: Aus Kunststoffen können sich chemische Substanzen lösen. Insbesondere bei heißen, sauren und fettigen Speisen ist es möglich, dass gesundheitsschädliche Stoffe in die Lebensmittel übergehen. Auch durch Kratzer oder Risse können Kunststoffpartikel im Essen landen. 
  • Melamin-Geschirr ist für (Kinder-)Mahlzeiten ungeeignet. Informationen über die Risiken finden Sie im Artikel Essgeschirr aus Melamin kann gesundheitsgefährdend sein. Die Substanzen Formaldehyd und Melamin können aus dem Geschirr austreten und in Lebensmittel übergehen. Beides kann mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein. 
  • Biokunststoffe und Alternativen aus Bambus, Mais oder Zuckerrohr sind nicht besser als Melamingeschirr. In der Regel bestehen diese nämlich auch aus Kunststoffen und Melamin und enthalten zum Beispiel Bambus lediglich als Füllstoff. Somit bestehen ähnliche Risiken wie bei der Nutzung von Melamingeschirr. Zudem ist Bambus als Füllstoff nach der EU-Verordnung Nr. 10/2011 gar nicht zulässig. Auch unter ökologischen Gesichtspunkten sind die Produkte - entgegen ihrer Aufmachung und Werbung - nicht vorteilhafter. Durch die enthaltenen Kunststoffanteile sind sie nämlich nicht biologisch abbaubar. Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel Vorsicht: Schadstoffe in Kunststoffgeschirr mit Bambusbeimischung
  • Holz-Geschirr: Hat einen vermeintlich nachhaltigeren Charakter. Hier ist es wichtig zu prüfen, um welches Holz es sich handelt und wo es herkommt. Bambus stammt in der Regel aus Asien und muss weit transportiert werden. Am umweltfreundlichsten ist regionales Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Aus gesundheitlicher Sicht ist unbehandeltes Holz am sichersten. Verleimtes Holzgeschirr kann Lösungsmittel enthalten. Ist das Geschirr lasiert oder lackiert, können auch hier unerwünschte Stoffe in die Lebensmittel übergehen. Informieren Sie sich also gut und umfänglich. Aus hygienischen Gründen empfehlen wir Holzgeschirr nur für den privaten Gebrauch und nicht für die Kindertagesbetreuung.

Weitere Informationen

Ein gedeckter Tisch in einer Kindertagesstätte

Gut verpflegt: Vernetzungsstelle Kitaverpflegung Hessen

Die Mahlzeitengestaltung ist in der Kindertagesbetreuung eine große Herausforderung. Die Vernetzungsstelle bietet Kindertagespflegepersonen und Kindertagesstätten Unterstützung für eine ausgewogene, kindgerechte, genussvolle und nachhaltigere Verpflegungsstrategie mit ergänzender Ernährungsbildung. Wir beraten, informieren und vernetzen.
Sparschwein steht auf Münzen vor Notizblock und Taschenrechner

Musterfeststellungsklage gegen Sparkasse Märkisch-Oderland

Die Sparkasse Märkisch-Oderland hat vielen Prämiensparern nach Ansicht der Verbraucherzentrale jahrelang zu wenig Zinsen gezahlt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) klagt deshalb gegen die Sparkasse. Am 26. Februar 2025 urteilte das Brandenburgische Oberlandesgericht. Um höhere Nachzahlungen für die Betroffenen zu erwirken, geht der vzbv nun vor den Bundesgerichtshof (BGH).
Hände mit Geldbörse und Taschenrechner von Rechnungen

Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) klagt erfolgreich gegen die GASAG AG

Das Kammergericht hat die Tarifspaltung des Berliner Gasgrundversorgers für unzulässig erklärt. Daraus können sich hohe Nachforderungen derjenigen Verbraucher:innen ergeben, die in den teuren Neukundentarif gefallen waren. Das letzte Wort wird aber wohl der Bundesgerichtshof haben.
Hände mit Geldbörse und Taschenrechner von Rechnungen

Musterfeststellungsklage gegen GASAG AG

2. Dezember 2021: Kunden:innen der GASAG in der Grund- oder Ersatzversorgung mit Gas zahlten vor diesem Datum 6,68 Cent pro Kilowattstunde. All jene Verbraucher:innen, bei denen der Belieferungsbeginn zwischen dem 2. Dezember 2021 und dem 30. April 2022 lag, zahlten mehr als 18 Cent. Der Tarif für Bestandskund:innen blieb wesentlich günstiger. Davon betroffen sind zehntausende Verbraucher:innen. Für sie kann sich der Preisunterschied schnell auf hunderte von Euro summieren und existenzbedrohend sein. Der vzbv hält das „Zweiklassensystem“ der GASAG für unrechtmäßig und will mit der eingereichten Musterfeststellungsklage den Betroffenen helfen.