Was brauchen Kinder im ersten Lebensjahr? Von Muttermilch bis Babybrei
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Im ersten Lebensjahr steht für eine gesunde Entwicklung eine nährstoffreiche Ernährung im Fokus. Wir geben Hintergrundinfos und Praxistipps, die zeigen, wie dies auch in der Kindertagesbetreuung gelingen kann.
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Das Wichtigste in Kürze
Die Ernährung im ersten Lebensjahr liegt in der Verantwortung der Eltern.
In den ersten Lebensmonaten werden Kinder ausschließlich gestillt oder mit Säuglingsmilchnahrung gefüttert.
Auch gestillte Kinder sind gut in der Kindertagesbetreuung aufgehoben und können dort mit Muttermilch versorgt werden.
Brei wird frühestens ab dem 5. und spätestens ab dem 7. Lebensmonat gefüttert. Neue Lebensmittel geben immer erst einmal die Eltern.
Rund um den ersten Geburtstag kann das Kind (fast) alles mit am gemeinsamen (Familien-/Gruppen-)Tisch essen.
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Unsere Informationen orientieren sich an den Handlungsempfehlungen des Netzwerks Gesund ins Leben. Faltblätter und Broschüren zu diesen Themen gibt es beim Netzwerk Gesund ins Leben auch in verschiedenen Sprachen, z. B. Arabisch, Englisch, Russisch oder Türkisch.
Das Beste für die erste Zeit
In den ersten Lebensmonaten ist die beste Ernährung für das Kind Muttermilch. Sie umfasst alle Nährstoffe, die Säuglinge benötigen und bietet daneben auch eine beziehungsstarke, da nahe Fütterung. Alternativ versorgt natürlich auch die industriell hergestellte Säuglingsmilchnahrung (Pre oder 1) Babys mit allen nötigen Nährstoffen. In einigen Fällen ist Spezialnahrung notwendig, zum Beispiel aufgrund von Allergien oder anderen Erkrankungen.
Diese erste Ernährungsphase liegt in der Verantwortung der Mutter beziehungsweise der Eltern. Dennoch können Kinder, die gestillt werden, auch in der Kindertagesbetreuung sehr gut versorgt werden. Mit einer umfassenden Absprache und Partnerschaft zwischen Betreuungsperson und Eltern ist dies unproblematisch umsetzbar. Werden Kinder in der Tagesbetreuung mit Muttermilch versorgt, ist es für Tagespflege, Kita und die Eltern wichtig, die Hygieneregeln zu beachten.
Säuglingsmilchnahrung wird immer frisch zubereitet und rasch gefüttert. Zu viel Zubereitetes muss entsorgt werden, da sich darin schädliche Keime entwickeln können. Für die Zubereitung kann Leitungswasser verwendet werden, sofern kein Anschluss an Bleirohre oder hauseigene Trinkwasserbrunnen besteht.
Weitere Informationen zu Muttermilch und Babynahrung
Ab dem 2. Lebenshalbjahr benötigt das Baby eine größere Menge an Nährstoffen, die alleine durch Stillen nicht sicher abgedeckt sind. Daher wird frühestens mit dem 5. und spätestens ab dem 7. Lebensmonat die Einführung von Beikost (Brei) empfohlen. Den genauen Zeitpunkt innerhalb dieser Spanne legen die Eltern fest, da sie als Expertinnen und Experten für ihr Kind dessen Entwicklungsstadium am besten kennen. Neben der Einführung von Breikost wird weiter gestillt oder die Flasche gegeben.
Neben Alter, Wachstum und Entwicklung des Kindes ist auch dessen Bereitschaft wichtig, neben der Milch festere Nahrung zu essen. Einen guten Zeitpunkt hierfür erkennt man daran, dass sich das Kind für das Essen der Erwachsenen interessiert und den Speisebrei nicht mehr über den Zungenstreckreflex aus dem Mund schiebt.
Kinder müssen sicher sitzen können
Kinder brauchen einen guten und sicheren Sitz, um gut zu essen. Sitzt das Kind noch nicht selbstständig aufrecht, dann muss es auf dem Schoß gehalten und gefüttert werden. Danach sind sichere Hochstühle mit Fußkontakt für die Kinder eine gute Lösung.
Gestartet wird beim ersten Brei in der Regel vor der Milchmahlzeit am Mittag mit Gemüsebrei, der dann sukzessive mit Kartoffeln, Rapsöl, Fleisch oder Fisch sowie Fruchtsaft erweitert wird. Vegetarische Alternative: Gemüse, Kartoffeln, Vollkornhaferflocken, Rapsöl und Fruchtsaft.
Den zweiten Brei gibt es etwa einen Monat später am Abend. Er besteht aus Milch und Getreide.
Ergänzt werden die Mahlzeiten – wieder ungefähr einen Monat später – am Nachmittag mit dem dritten Brei: einem Getreide-Obst-Brei. Morgens und nach Bedarf wird weiterhin gestillt beziehungsweise ein Fläschchen gegeben.
Schritt für Schritt lernen Kinder bei der Beikost neue Lebensmittel kennen. Auch dies passiert in der Familie, es ist keine Aufgabe der Kindertagesbetreuung. In engem Austausch mit den Eltern kann dann aber auch in der Betreuung stetig das Lebensmittelangebot erweitert werden. Ob Breie dort selber gekocht oder fertig gekauft werden, entscheiden die Einrichtungen oder Kindertagespflegepersonen je nach Tagesablauf, Vorlieben und in Absprache mit den Eltern.
Kinder benötigen erst mit der Einführung des „dritten“ Breis (ca. 7. bis 9. Monat) zusätzlich Getränke, um eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten. Hier reichen am Anfang etwa 200 ml pro Tag aus. (Leitungs-)Wasser oder ungesüßte Tees sind hier die beste Wahl. Noch mehr Informationen zu geeigneten Getränken für Babys finden Sie im Artikel Trinkwasser – Das beste Getränk fürs Baby.
Der Übergang zur Familienkost
Babys können ab dem 10. Monat sukzessive an die Familienkost herangeführt werden. Milch und Brei werden dabei nach und nach durch feste Lebensmittel ergänzt und später ganz ersetzt. Wie auch bei der Einführung von Brei, sollten neue Nahrungsmittel in der Familie angeboten werden. Ein enger Austausch zwischen den Eltern und der Betreuungsperson ist sinnvoll, damit das Kind in der Kindertagesbetreuung keine Nahrungsmittel erhält, die ihm neu sind oder die es nicht verträgt.
Die Speisen für Kleinkinder sollten gar nicht bis wenig gewürzt werden. Insbesondere zu viel Salz und Zucker können dem Kind schaden und sind ernährungsphysiologisch nicht notwendig. Honig kann durch Sporen (= Dauerformen von Bakterien) sogar ein Gesundheitsrisiko für Säuglinge darstellen und ist daher für Unter-1-Jährige ebenfalls ungeeignet.
Baby-led weaning
Beim Baby-led Weaning erhält das Kind ein Angebot an mundgerechten gegarten Lebensmitteln und nimmt selbst in die Hand, was es essen mag. Meist gibt es hierbei keinen zusätzlichen Brei. Um die Nährstoffzufuhr zu sichern, raten wir jedoch zur Gabe von Brei. Fingerfood als Ergänzung kann gewählt werden, um die Säuglinge bereits von Anfang an einzubeziehen und selbstständiges Essen zu fördern. Auf harte Gemüsestücke sollte verzichtet werden, da diese durch Verschlucken und Aspiration gefährlich werden können.
Praxistipps: Säuglinge in der Kindertagesbetreuung gut versorgt
Füttern Sie einen Säugling dann, wenn er Hunger hat. Essen und Trinken sind Grundbedürfnisse, die im ersten Lebensjahr keinen Aufschub zulassen.
Machen Sie die Eltern auf Hygienemaßnahmen im Umgang mit abgepumpter Muttermilch aufmerksam und achten Sie selbst auch auf eine hygienisch einwandfreie Küchenpraxis.
Bereiten Sie Säuglingsmilchnahrung immer frisch zu. Zu viel Zubereitetes muss entsorgt werden, da sich Keime bilden können.
Für die Zubereitung Leitungswasser laufen lassen, bis es kalt aus dem Hahn kommt, anschließend abkochen und abkühlen lassen. Beachten Sie immer die Anweisungen auf der Verpackung!
Reinigen Sie Sauger und Flaschen nach jeder Mahlzeit gründlich und kochen Sie diese regelmäßig aus.
Stimmen Sie sich für ein gutes Gelingen der Übergänge vom Stillen zur Beikost und von der Beikost zur Familienküche gut mit den Eltern ab.
Für die Kita: Wenn es möglich ist, sollte es eine konkrete Bezugsperson für die Fütterung eines Säuglings geben. Dies unterstützt den beziehungsstärkenden Effekt.
Gut verpflegt: Vernetzungsstelle Kitaverpflegung Hessen
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