Rund um den ersten Geburtstag können Kinder nach und nach mehr feste Speisen essen. Sie zählen dann nicht mehr zu den Säuglingen, sondern zu den Kleinkindern und nehmen an den Familienmahlzeiten teil.
Unsere Informationen orientieren sich an den Handlungsempfehlungen des Netzwerks Gesund ins Leben.
Faltblätter und Broschüren zu diesen Themen gibt es beim Netzwerk Gesund ins Leben auch in verschiedenen Sprachen, z. B. Arabisch, Englisch, Russisch oder Türkisch.
Übergang zur Familienküche
Besonders wichtige Lebensphasen eines Kindes sind die Übergänge von Milchkost zu Brei und weiter zur Familienkost.: Das Kind entwickelt sich vom Säugling mit hauptsächlich flüssiger Nahrung, dem Brei-Kind mit pürierten, musigen Lebensmitteln hin zum Kleinkind, das am Familientisch fast alles mit isst. Was dies für die Lebensmittelauswahl und die Konsistenzen bedeutet, stellt das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in einer Broschüre dar.
Mit dem Übergang zur Mahlzeit in der Familie etwa ab dem 10. Lebensmonat kann auch in der Kindertagesbetreuung das Speisenangebot erweitert werden. Die Lebensmittel können stückiger und fester werden.
Was sollten Kinder essen?
Anregungen rund um die Ernährungspyramide des Bundeszentrums für Ernährung und eine abwechslungsreiche Umsetzung im Ernährungsalltag gibt es in unserem Artikel Tipps zum Speiseplan für Kinder.
Was ist bei Kleinkindern (bis 3 Jahre) zu beachten?
- Kleine, harte Lebensmittel, wie ganze Nüsse, Heidelbeeren, kleine Tomaten, Trauben und Rosinen werden von Kleinkindern schnell verschluckt. Es besteht Erstickungsgefahr.
- Für rohe tierische Lebensmittel, rohe Sprossen, nicht erhitzte Tiefkühlbeeren und Speisen daraus (bspw. Nachtische oder selbstgemachte Mayonnaise) ist das junge Immunsystem noch nicht ausgereift. Diese Lebensmittel stellen eine Gesundheitsgefahr für Kinder bis fünf Jahren dar und sollten nicht angeboten werden.
- Verzichten Sie auf Fisch mit Gräten, da sich Kinder daran verschlucken könnten.
- Rohmilchkäse, Rohwürste (wie Mettwurst) und roher Fisch sind für Kinder unter fünf Jahren aufgrund von Infektionsmöglichkeit nicht geeignet.
- Speisen für kleine Kinder sollten generell sparsam gesalzen werden.
- Vermeiden Sie Süßes, Fettiges und scharf Angebratenes, da der kindliche Verdauungstrakt noch nicht ausgereift ist.
Damit Kleinkinder dennoch von den Inhaltsstoffen vieler verschiedener Nahrungsmittel profitieren, können Lebensmittel vorbereitet werden:
- Nussmus oder gemahlene Nüsse sind eine gute Alternative zu ganzen Nüssen.
- Trauben und kleine Tomaten können halbiert und Beeren püriert angeboten werden.
- Tiefkühlbeeren stellen nach dem Erhitzen kein Risiko mehr dar.
- Fisch kann vorher auseinandergenommen werden.
Weitere Informationen gibt das Netzwerk Gesund ins Leben im Beitrag Gibt es Lebensmittel, die für Kleinkinder tabu sind? Nachgefragt bei Gesund ins Leben.
Allgemein werden drei größere Mahlzeiten (Frühstück, Mittag- und Abendessen) und zwei kleinere Zwischenmahlzeiten (am Vor- und Nachmittag) empfohlen, damit Kinder ausreichend mit Energie und Nährstoffen versorgt sind. Aber: Jedes Kind is(s)t anders. Daher gibt es bei der Häufigkeit und der Menge der Mahlzeiten Unterschiede. (Tages-)Eltern und pädagogischen Fachkräften sollte dies bewusst sein. Nicht jedes Kind hat genau zu den Mahlzeiten Hunger, und nicht jedes Kind muss bei jeder Mahlzeit etwas essen. Zudem sollten Kinder die eigene Portionsgröße selbst bestimmen.
Wichtig ist, nicht rund um die Uhr Essen anzubieten. Essenspausen zwischen den Mahlzeiten sind gut, damit ein natürliches Hungergefühl entstehen kann. Außerdem sind Esspausen wichtig für die Zahngesundheit. Daneben gibt es auch hygienische Bedenken, wenn konstant einen Gemüse- oder Obstteller bereitsteht. Manchmal benötigen aber gerade kleinere Kinder, die im Wachstum sind, häufiger Nährstoffe. Nehmen Sie die Bedarfe der Kinder wahr und lernen Sie, deren „Hunger“ an verschiedenen Signalen zu erkennen.
Getränke sind immer frei verfügbar und werden sowohl zu den Mahlzeiten als auch während der Essenspausen angeboten. Geeignet sind Wasser oder ungesüßter Tee.