Pädagogische und hauswirtschaftliche Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung und Erziehungsberechtigte teilen sich im Rahmen ihrer Bildungs- und Erziehungspartnerschaft die Verpflegungsaufgaben und die Möglichkeiten zur Ernährungsbildung rund um den Esstisch. Damit Kinder über den gesamten Tag gut versorgt sind und die kindlichen Ressourcen gestärkt werden, ist eine Abstimmung beider Parteien essentiell.
Das Thema Ernährung ist für viele Eltern sensibel. Zu wissen, wie die Verpflegung in der Kinderbetreuung gestaltet ist, ist ein zentrales Anliegen. In der Kindertagespflege können durch die kleineren Gruppen individuelle Wünsche und Bedürfnisse häufig leichter berücksichtigt werden. Aber auch in den Kitas sollten Elternwünsche und -erwartungen gehört und aufgenommen werden. Viele Eltern schätzen dies sehr. Die Eltern einzubeziehen bietet Chancen, stellt aber auch Anforderungen in Bezug auf die Erziehungspartnerschaft. Für die Kindertagesbetreuung ist es deshalb ratsam, die Rahmenbedingungen vorzugeben und einen engen Austausch mit den Eltern zu pflegen.
Hierzu einige Tipps:
- Stellen Sie ein Verpflegungskonzept auf, das Sie persönlich vor den Eltern vertreten können.
- Kommunizieren Sie den Eltern gegenüber Ihren Speiseplan – am besten schriftlich.
- Händigen Sie den Eltern schriftliche Informationen zu mitgebrachten Speisen aus, etwa zum Umgang mit abgepumpter Muttermilch oder zu mitgebrachter (Zwischen-)Verpflegung.
- Gehen Sie regelmäßig mit den Eltern in den Dialog und tauschen Sie sich über das Essverhalten der Kinder aus. So können Prozesse wie das Absetzen der Flasche oder die Einführung neuer Lebensmittel kooperativ gestalten werden.
- Sammeln Sie, z. B. im Rahmen des Aufnahmegesprächs, Informationen über etwaige Allergien, Unverträglichkeiten oder Vorlieben und Abneigungen. Checklisten können helfen, wichtige Informationen kurz und übersichtlich zu erfassen. Weitere Informationen finden Sie im Artikel Wie umgehen mit Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien?
So kann die Essenswoche geplant werden
Die Essensplanung beginnt mit der Überlegung, wie der kommende Wochen-Speiseplan in der Kinderbetreuung aussieht. Gute Hilfestellung geben Kontrolllisten wie die Bremer Checkliste (PDF) oder die Checklisten für das Mittagessen der DGE.
Für eine selbst zusammengestellte Wochenplanung ist es sinnvoll, an je einem Tag in der Woche ein Nudelgericht anzubieten, einen Kartoffel-Tag einzulegen, einmal Suppe, ein Fischgericht, ab und zu ein süßes Hauptgericht und bei Bedarf (in der Betreuungswoche maximal einmal) ein fleischhaltiges Gericht vorzusehen. Auch die Wünsche der Kinder können mit einbezogen werden.
Das Speisenangebot sollte bunt und abwechslungsreich sein. Die Gerichte sollten sich frühestens alle vier Wochen wiederholen.
Für die Wochenplanung des Mittagessens gilt:
- täglich: (Vollkorn-)Getreide oder Kartoffeln
- täglich: Gemüse, Hülsenfrüchte und/oder Salat
- wöchentlich mindestens 2 x Obst
- wöchentlich mindesten 2 x Milchprodukte
- wöchentlich 1 x Fisch (davon alle 2 Wochen ein fettreicher Fisch)
- maximal 1 x Fleisch (vorzugsweise mageres Muskelfleisch)
- häufiger: Nüsse in gemahlener Form oder als Mus
- Getränke (Wasser oder ungesüßter Früchte- oder Kräuter-Tee) sind immer verfügbar.
Tipp: Legen Sie eine Rezeptsammlung an und ordnen Sie diese nach den Oberthemen (Nudeln, Kartoffeln, Suppe, …) Dann geht Ihre Planung leichter von der Hand.
Bei der Essensplanung sollten selbstverständlich Besonderheiten wie Allergien oder Unverträglichkeiten der Kinder und religiöse oder ethische Regeln der Familien berücksichtigt werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Artikel Wie umgehen mit Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien?