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Gemeinsam gelingt es: Essen in der Kindertagesstätte

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Die ausgewogene Verpflegung für die Kleinsten ist eine große Herausforderung für Kindertagesstätten (Kitas). Die beteiligten Akteure bringen Wissen aus unterschiedlichen Bereichen sowie Erwartungen mit, die in Einklang gebracht werden müssen.
Mehrere Kinder sitzen am Tisch in der Kita und essen Obstschnitze
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Für ein qualitätsvolles Essensangebot in Kindertagesstätten sind viele Personen gefragt. Von Organisation und Einkauf über die Zubereitung bis hin zum gemeinsamen Essen in der Gruppe ist das Zusammenwirken verschiedener Fachkräfte für ein gutes Gelingen nötig. Eine bedeutende Rolle spielen der Träger und die Fachberatung beziehungsweise der Fachdienst, die Leitung, die Hauswirtschaft, die pädagogische Fachkraft, die die Essenssituation begleitet, bis hin zu den Eltern. Und nicht zuletzt haben die Kinder Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen. Aufgaben müssen daher klar zugeordnet und Prozesse aufeinander abgestimmt werden, und alle Beteiligten müssen sich ihrer Rolle bewusst sein.

Essen ist ein lebenserhaltendes Grundbedürfnis, Essenszeit darüber hinaus wertvolle Bildungszeit. Ein ausgewogenes, qualitativ hochwertiges Verpflegungsangebot in einem kindgerechten Rahmen ist gelebte Verhältnisprävention. Über die Verhältnisprävention hinaus umfasst die Verhaltensprävention die Ernährungsbildung rund um den Esstisch. Partizipative Ansätze im Betreuungsalltag sind sowohl bei Verhältnis- als auch bei Verhaltensprävention wichtig.

Verschiedene Fragen müssen in der Kindertageseinrichtung geklärt werden, darunter:

  • Welchen Stellenwert hat die Verpflegung in der Einrichtung?
  • Welche Mahlzeiten werden in der Kita angeboten? Sind diese zum Teil durch Brotboxen von zuhause abgedeckt?
  • Welches Verpflegungssystem kommt zum Einsatz?
  • Wie wird die Mahlzeitensituation gestaltet?
  • Wie wird Ernährungsbildung integriert?
  • Wie geht man mit Besonderheiten der Kinder um?

Verpflegungsverantwortliche in Kindertagesstätten

Bei einem Betreuungsangebot von über 6 Stunden am Stück soll in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung eine Mittagsversorgung angeboten werden (vgl. HKJGB §32 Abs. 1). Das Essensangebot wird direkt und indirekt durch den Träger beeinflusst, indem dieser die grundlegende Ausrichtung einer Kita festlegt und dabei auch den Stellenwert der Verpflegung bestimmt. Der Träger ist für die Umsetzung und Einhaltung bundes- und landesrechtlicher Regelungen verantwortlich und gibt die Rahmenbedingungen (sachlich, personell, finanziell) in der Einrichtung vor.

Die Kitaleitung hat ebenfalls maßgeblichen Einfluss auf das Essensangebot. Sie tritt als Schnittstelle zwischen Träger, Eltern, pädagogischen Fachkräften und externen Stellen auf. Sie ist Ansprechperson für organisatorische und pädagogische Fragen. Bei der Gestaltung des pädagogischen Konzepts und des Verpflegungskonzepts hat die Leitung eine zentrale Rolle.

Eltern bzw. andere sorgeberechtigte Personen sollten in Belange zur Verpflegung einbezogen werden. Sie geben ihre Kinder für viele Stunden in der Woche in die Kita. Daher ist es für sie wichtig zu wissen, wie die Verpflegung in der Einrichtung gestaltet wird. Sie sind Expertinnen und Experten für ihre Kinder und haben eigene Vorstellungen dazu, wie eine gute Versorgung für ihre Kinder aussieht. In einigen Kitas geben Eltern ihren Kindern auch Brotboxen mit und nehmen dadurch unmittelbar Einfluss auf die Verpflegung im Betreuungsalltag.

Eltern sollten ihre Erwartungen und Wünsche an die Verpflegung in der Kindertagesbetreuung einbringen können. Gleichzeitig müssen sie anerkennen, dass im Rahmen von Kindertagesbetreuung nicht jeder individuelle Wunsch erfüllt werden kann. Zentral ist dabei, den Eltern zu vermitteln, dass ihre Kinder zwei Lebenswelten mit unterschiedlichen Regeln (zuhause und Kita) unproblematisch voneinander trennen können.

Stehen die übergeordneten Rahmenbedingungen fest, sorgen Essensanbietende und das Küchenpersonal für die Bereitstellung der Verpflegung im Betreuungsalltag. Sie sind für die Beschaffung hochwertiger Lebensmittel, die Lagerung und die hygienisch einwandfreie Zubereitung, sowie gegebenenfalls den Transport, die Übergabe und die Ausgabe von Speisen verantwortlich.

Schließlich kommt das pädagogische Personal ins Spiel. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Schlüsselrolle in puncto Mahlzeitenbegleitung und praxisnahe Ernährungsbildung, denn sie

  • begleiten die Mahlzeiten als Lotsinnen und Lotsen, als Vorbild, Vertrauensperson und als Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner am Tisch,
  • beobachten die Kinder während dem Essen und nehmen wahr, wie Kinder das Speisenangebot annehmen,
  • betreuen zumeist die Essensausgabe (im Rahmen einer guten Partizipation nimmt sich am besten jedes Kind die Essenskomponenten selbst),
  • begleiten pädagogische Aktionen zu den Themen Lebensmittel und Ernährung.

Im Zentrum allen Tuns stehen die Kinder. Auch sie sollten bei der Speisenplanung sowie bei der Ausgestaltung der Mahlzeiten aktiv eingebunden werden. Schon kleine Kinder können zum Beispiel anhand von Bildern entscheiden, an welchem Tag es welches Gericht gibt oder auf Nachfrage ihr Lieblingsessen nennen, das dann in einer der nächsten Wochen in den Speiseplan aufgenommen wird.

Die Bedürfnisse aller Beteiligten zusammenzubringen, ist keine leichte Aufgabe. Oft ist das Thema Kinderernährung emotional besetzt. Ein übergeordneter Blick von außen kann helfen, verschiedene Anliegen in Einklang zu bringen. Wir beraten, informieren und vernetzen. Wir verstehen uns als unabhängige Ansprechpartnerinnen für alle beteiligten Akteure, moderieren die Zusammenarbeit verschiedener Fachkräfte an Runden Tischen und in offenen Austauschformaten und stellen auf unserer Website umfangreiche Informationen zusammen.

Ein gedeckter Tisch in einer Kindertagesstätte

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