Wo kann ich unverpackt einkaufen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wo du unverpackt einkaufen kannst: Wochen-, Erzeugermärkte und Biosupermärkte haben eine große Auswahl an unverpacktem Obst und Gemüse, dazu meist noch Milch- und Fleischprodukte, Brot- und Backwaren. Supermärkte und Discounter bieten teilweise unverpacktes Obst und Gemüse an, allerdings nur vereinzelt Spender mit unverpackten Grundnahrungsmitteln und Süßigkeiten.
Die größte Auswahl an unverpackten Lebensmitteln wie Haferflocken, Nudeln, Reis, Tee, Gewürzen und Süßigkeiten findest du derzeit noch in Unverpackt-Läden. Zusätzlich besitzen sie in der Regel ein breites Angebot an müllarmen Produkten für die Körperpflege und den Haushalt, beispielsweise festes Shampoo, Seifen, Wattestäbchen, Spülbürsten, Putzmittel und Bücher. Manche Unverpackt-Läden betreiben zusätzlich einen Online-Shop. Die Produkte kannst du dir dann per Mehrweg-System mit einem Lastenfahrrad zu Abholstationen oder zu dir nach Hause liefern lassen.
Ist der Einkauf im Unverpackt-Laden nicht viel teurer?
Das Unverpackt-Warenangebot besteht häufig aus biologisch, fair und regional hergestellten Produkten.
Diese Produktionsarten berücksichtigen häufig zusätzliche Faktoren wie Nachhaltigkeit, Umwelt- und Tierschutz und reduzieren so die schädlichen Auswirkungen auf Umwelt und Mensch. Die meisten konventionellen Produkte lassen sich zwar günstiger herstellen, verursachen aber „versteckte Folgekosten“ durch Schäden an Klima, Wasser, Boden und Biodiversität. Solche Folgekosten übernehmen wir als Verbraucher*innen später dennoch, beispielweise durch Steuern, Entsorgung und Umweltschutzmaßnahmen.
Auf den ersten Blick erscheint unverpacktes Einkaufen also häufig teurer. Eine biologische und faire Herstellung verursacht aber geringere gesellschaftliche Folgekosten.
Wie funktioniert das Abfüllen beim Unverpackt-Einkauf?
Die Produkte werden verpackungsfrei angeboten und können in eigene Behältnisse gefüllt werden. Dabei ist es egal, ob das Schraubgläser, Dosen oder Baumwollbeutel sind. Obst und Gemüse ohne Verpackung zu kaufen, erscheint uns normal. Das Einkaufen von Müsli und Nudeln in Unverpackt-Läden ist im Grunde genauso einfach und erfolgt in drei Schritten:
- Tarieren, das heißt, das Eigengewicht deiner leeren Behälter auswiegen und notieren
- Befüllen
- Bezahlen
In Unverpackt-Läden mit Selbstbedienung übernimmst du selbst Schritt 1 und 2 und gehst anschließend zum Bezahlen an die Kasse. In Unverpackt-Läden mit Bedienung gibst du deine Behältnisse an der Kasse ab, das Personal befüllt sie dir und ruft dich wieder zum Bezahlen an die Kasse.
Ist unverpackt einkaufen nicht unhygienisch?
Für das Entgegennehmen und Befüllen privater Mehrweg-Behältnisse im Handel gibt es in Deutschland strenge Vorschriften, die einen hygienischen Ablauf regeln. Die wichtigsten Regeln sind:
- Für die Sauberkeit deiner Behältnisse trägst du die Verantwortung. Achte daher darauf, Beutel regelmäßig zu waschen und Gefäße gut zu spülen. Ansonsten dürfen deine Behältnisse nicht befüllt werden.
- Gefäße nur mit sauberen Händen befüllen, auf Handhygiene achten.
- Während der Befüllung gilt: Mitgebrachte Behältnisse dürfen nur in festgelegten Bereichen oder auf Tabletts abgestellt werden und keinen direkten Kontakt mit gelagerten Lebensmitteln haben. Zum Befüllen werden immer Zangen oder Schaufeln benutzt, um eine Kontaminierung zu verhindern.
- Die Betriebe müssen vorgeschriebene Reinigungspläne einhalten und dies dokumentieren.
Werden diese Regeln eingehalten, ist das Befüllen von Mehrweg-Behältnissen nicht weniger hygienisch als die Verwendung von Einwegplastik. Ausführlichere Informationen findest du auf der Seite des Lebensmittelverbands Deutschland.