- Richtig pflegen und waschen
Wenn du deine Kleidung gut pflegst, hält deine Kleidung länger und es gelangt weniger Mikroplastik ins Abwasser. Beachte dafür die Pflegehinweise im Etikett. Allgemein gilt: Niedrige Temperaturen und eine geringere Schleuderzahl schonen die Fasern. Im Pflegeleicht-Programm ist das voreingestellt. Der Schonwaschgang ist übrigens keine gute Wahl – durch langes Einweichen lösen sich mehr Fasern.
Noch besser ist es, insgesamt weniger Wäsche zu waschen, die Kleidung gut auszulüften und Flecken direkt zu behandeln. Verzichte am besten auf den Trockner, denn er schädigt die Gewebestruktur stark.
Mehr Tipps zum Waschen gibt es auch von der Verbraucherzentrale Hamburg.
- Kleidung lange nutzen
Besonders umweltfreundlich ist es, Kleidungsstücke möglichst lange zu tragen. Kaufe am besten hochwertige Klassiker, die sich immer neu kombinieren lassen. Falls es mal nicht mehr passt, Knöpfe fehlen oder Löcher entstehen: einfach in der Änderungsschneiderei reparieren lassen. Und wenn du es gar nicht mehr magst: Gib es weiter, verkaufe oder spende es.
- Secondhand ist Trend
Das meiste Mikroplastik geht bei der ersten Wäsche von neuer Kleidung verloren. Denn sie enthält noch lose Fasern aus der Produktion. Aber: Es muss nicht immer neu sein. Peppige und gut erhaltene Kleidung findest du in Secondhand-Läden, auf Flohmärkten, online auf entsprechenden Plattformen oder in Kleinanzeigen. Auch Kleidertausch-Partys sind eine gute Möglichkeit, gebrauchte Kleidung zu bekommen und die eigene Kleidung weiterzugeben.
- Selber machen und recyceln
Mit ein bisschen Zeit und Geschick kannst du deine Kleidung selber produzieren und reparieren: Anleitungen zum Stricken, Nähen oder Sockenstopfen findest du in Büchern und Tutorials. Oder du machst aus ausgedienter Kleidung etwas Neues: Ob Färben, Muster sticken oder Upcycling: Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
- Fast Fashion-Industrie meiden
Billig produziert und schnell kaputt: Die sogenannte Fast-Fashion-Industrie ist kaum nachhaltig. Sie verwendet überwiegend Synthetikfasern und setzt viele Chemikalien ein. Außerdem werden die Mitarbeiter oft schlecht entlohnt. Häufig sind die Kleidungsstücke minderwertig verarbeitet und nur für eine Saison gedacht. Sie reißen an den Nähten auf, bleichen aus und haben schnell ausgedient. Unser Tipp: Kaufe lieber weniger, dafür hochwertigere, länger haltbare Kleidung.
- Naturfasern oder Lyocell bevorzugen
Zu den Naturfasern zählen beispielsweise Baumwolle, Wolle und andere Tierhaare, Seide, Hanf und Leinen. Da aber auch hier Chemie-Einsatz und Wasserverbrauch hoch sind, achte am besten auf eine Biozertifizierung oder andere Siegel.
Als nachhaltige Faser gilt ebenfalls Lyocell, auch Tencel genannt. Die halbsynthetische Chemiefaser aus nachwachsenden Rohstoffen ist biologisch abbaubar. Außerdem werden für die Herstellung keine giftigen Lösungsmittel und im Vergleich zur Produktion von Baumwolle und Chemiefasern deutlich weniger Wasser benötigt.
- High Tech-Kleidung vermeiden
Aufgepasst bei Wörtern wie „Antismell“, „Schmutz- und wasserabweisend“ oder „knitterfrei“. Hier können bedenkliche Chemikalien eingesetzt worden sein. Eine PU-Beschichtung (Polyurethan-Beschichtung) ist außerdem nichts anderes als eine Plastikbeschichtung, die bei der Wäsche wieder herausgelöst werden kann. Frage dich: „Brauche ich das wirklich?“ Wer keine großen Outdoor-Touren plant, braucht nicht unbedingt die Jacke mit der höchsten Wassersäule.
Weitere Informationen
- Mini-Broschüre „Korrekte Klamotten“ - Verbraucherzentrale Hamburg
- "Wasch- und Reinigungsmittel: Wie wird Wäsche richtig und umweltschonend sauber?" - Verbraucherzentrale Hamburg