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Nahrungsergänzungsmittel richtig verwenden

Stand:
Richtig verwendet sind Nahrungsergänzungsmittel nützlich – aber nicht alles und nicht für jeden. Machen Sie alles richtig?
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Das Wichtigste in Kürze:Sprechblase"Aufs Wissen kommt es an"

  • Es muss der richtige Nährstoff in der richtigen Dosierung sein. Dabei helfen können Ernährungsberatung, Hausarztpraxis oder Fachapotheker:innen mit der Zusatzbezeichnung Ernährungsberatung.
  • Nicht jeder Einkaufsort ist gleichermaßen geeignet, besondere Vorsicht sollte man im Internet und im Ausland walten lassen.
  • Halten Sie sich genau an die Packungshinweise. Keinesfalls mehr nehmen als angegeben, weniger ist nicht schlimm.
  •  Nahrungsergänzungsmittel sind nicht für die Therapie von Krankheiten gedacht.
  • Es sind Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich. Außerdem können einzelne Substanzen Laborwerte (Blut, Urin, Stuhl) beeinflussen.
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Ist ein Nahrungsergänzungsmittel das richtige für mich?

Nahrungsergänzungsmittel sind nützlich, wenn die richtigen Mikronährstoffe vom richtigen Menschen zur richtigen Zeit in der richtigen Menge genommen werden. Beispielsweise müssen Personen, die rauchen, bei Betacarotin (Provitamin A) vorsichtig sein. Auch die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K, Eisen oder Selen bedürfen einer gewissen Vorsicht. Das Gießkannenprinzip hilft nicht wirklich. Und auch die richtige Dosierung ist wichtig, viel hilft nicht viel. Daher sollten Sie sich über die folgenden Punkte bewusst sein:

  1. Nahrungsergänzungsmittel sind Lebensmittel. Sie sollen lediglich die Lücken füllen, die beispielsweise das Fehlen von Milchprodukten in der Ernährung hinterlässt. Da sie immer nur wenige Bausteine der normalen Lebensmittel abdecken, können sie kein Ersatz für eine gesunde Ernährung sein – und müssen darauf auf der Packung auch hinweisen.
  2. Wenn Sie an einem echten Nährstoffmangel leiden, benötigen Sie ein Arzneimittel. Dieses wird ärztlich verschrieben. Die Kosten dafür werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Sprechen Sie ggf. Ihre Krankenkasse darauf an.
  3. Haben Sie einen besonderen Nährstoffbedarf (besonders niedrig oder besonders hoch) aufgrund einer Erkrankung, gibt es dafür sogenannte Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (ergänzende bilanzierte Diäten, früher: diätetische Lebensmittel). Diese dienen zum Diätmanagement einer namentlich genannten Krankheit und sind unter ärztlicher Aufsicht zu verwenden.

Merke
Nahrungsergänzungsmittel sind für gesunde Menschen. Und natürlich sollen sie als Lebensmittel Krankheiten weder lindern, noch heilen oder verhüten – so steht es im europaweit geltenden Gesetz (Art. 7 Abs. 3 Lebensmittelinformationsverordnung).

Wer hilft mir bei der Entscheidung?

Wenn Sie der Meinung sind, eine Nahrungsergänzung zu benötigen, sprechen Sie am besten mit Spezialisten – qualifizierte:r Ernährungsberater:in, Mediziner:in oder Fachapotheker:in mit der Zusatzbezeichnung Ernährungsberatung. Hier gibt es gegebenenfalls Tipps für eine Verbesserung des Speiseplans und vielleicht auch die Empfehlung für einen oder mehrere Mikronährstoffe – und für die richtige Dosierung. Vielleicht gibt es auch eine Empfehlung für die Darreichungsform, also Tablette/Kapsel, Pulver, Trinkampulle oder Saft. Hauptsache, das Produkt ist gut dosierbar. Hüten Sie sich vor unqualifizierten "Berater:innen", die in erster Linie ihre Produkte (oft sogar mehrere) verkaufen wollen. Achtung: Weder der Begriff "Ernährungsberater:in" noch "Therapeut:in" ist gesetzlich geschützt.

Was kaum bis gar nicht hilft sind Blut-, Haar- oder Speicheltests aus dem Internet. Mehr dazu finden Sie in diesem Artikel.

Bei bestimmten Personengruppen wie Schwangeren, älteren Menschen oder auch Veganer:innen weiß man recht genau, worauf zu achten ist. Tipps haben wir auch für Sporttreibende, Eltern und Frauen, die stillen.

Pflanzenstoffe und Heilpflanzen (ohne pharmakologische Wirkung) haben mit einer Nahrungsergänzung im eigentlichen Sinn - also das Ergänzen fehlender Mikronährstoffe - wenig zu tun.

Wo sollte ich einkaufen?

Wir raten zum Einkauf im Drogeriemarkt, Supermarkt oder in der Apotheke. Bestellungen im Internet können problematisch sein, sofern es sich nicht um den Online-Shop eines hier ansässigen Geschäfts handelt. Aber selbst da finden Sie nicht immer alle benötigten Informationen. Wenn Sie im Internet einkaufen wollen, achten Sie auf Gütesiegel bei Online-Shops oder wählen Sie eine zugelassene Versandapotheke. Verkaufsplattformen bieten keine Sicherheit.

Bringen Sie sich besser keine Nahrungsergänzungsmittel aus dem Urlaub (insbesondere außerhalb der EU aus Asien, USA oder Großbritannien) mit. Diese könnten je nach Inhaltsstoffen und Dosierung beim Zoll als illegale Arzneimittel beschlagnahmt werden.

Welche Dosierung ist die richtige?

Da Nahrungsergänzungsmittel ja nur die normale Ernährung ergänzen sollen, sind keine große Mengen oder gar Produkte mit „hoch dosiert“ erforderlich. Auf allen Produkten muss angegeben sein, wie viel Prozent der Referenzmenge (NRV, bezieht sich auf Erwachsene) durch die empfohlene Tagesdosis abgedeckt wird. Mehr als 100 % sind normalerweise unnötig. Es darf sogar etwas weniger sein – schließlich essen Sie ja auch noch etwas.

Viele Produkte enthalten sogar 200 und mehr Prozent der Referenzmenge. Wir raten Ihnen, sich diesbezüglich an den Höchstmengenempfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung zu orientieren. Produkte, die diese Empfehlungen einhalten und entsprechend den Herstelleranweisungen eingenommen werden, sind für Personen ab 15 Jahren sicher.

Was muss ich beim Produkt noch beachten?

  • Lesen Sie sich die Packungsaufschriften genau durch. Möglicherweise gibt es dort Warnhinweise, Alters- oder Personenbeschränkungen.
  • Halten Sie sich genau an die auf der Verpackung angegebene Dosierung. Weniger zu nehmen ist ebenso kein Problem wie die Einnahme mal zu vergessen oder nur jeden zweiten Tag zu ergänzen.
  • Sollten Sie mehrere Nahrungsergänzungsmittel oder zusätzlich mit Vitaminen oder Mineralstoffen (z.B. Eisen, Magnesium) angereicherte Lebensmittel (z.B. Getränke) nehmen, achten Sie darauf, dass diese nicht dieselben Nährstoffe enthalten. Sonst kann es zu (zu) hohen Aufnahmemengen kommen.
  • Sie nehmen Medikamente? Achtung, da sind Wechselwirkungen möglich! Vorher hausärztlichen Rat einholen oder in der Apotheke nachfragen.
  • Lassen Sie sich von Werbeversprechen nicht verleiten, ärztlich verordnete Therapien abzubrechen oder zu verschieben, ohne vorher mit Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin darüber gesprochen zu haben. Holen Sie sich ggf. eine Zweitmeinung ein oder fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach.
  • Mehr Informationen zu Kennzeichnungsvorschriften bei Nahrungsergänzungsmitteln finden Sie hier.

Wann sollte ich das Nahrungsergänzungsmittel nehmen?

Nahrungsergänzungsmittel als Lebensmittel nimmt man am besten mitten in einer ganz normalen Mahlzeit ein. Bei einigen Nährstoffen, wie z.B. Magnesium, ist es sinnvoll, sie für eine bessere Verträglichkeit über mehrere Mahlzeiten zu verteilen. Denken Sie daran, Tabletten oder Kapseln mit ausreichend Flüssigkeit zu schlucken. Achten Sie auf die Packungshinweise.

Wichtig:
Nehmen Sie Nahrungsergänzungsmittel nicht zusammen mit Ihren Medikamenten ein, es sei denn es handelt sich um eine ausdrückliche ärztliche oder Apotheken-Empfehlung.

Wo sollte ich Nahrungsergänzungsmittel lagern?

Nahrungsergänzungsmittel werden am besten in der Originalpackung aufbewahrt. Ein dunkler, trockener Küchenschrank ist bei normaler Zimmertemperatur zur Lagerung geeignet, sofern er sich nicht direkt über Herd, Backofen, Spülmaschine oder Spüle befindet, also keine Dämpfe in den Schrank gelangen können. Es gibt aber auch Produkte, die im Kühlschrank gelagert werden sollten. Am besten direkt nach dem Einkauf noch einmal genau auf die Verpackung schauen.

Achten Sie auch auf das Mindesthaltbarkeitsdatum!

Wichtig:
Der Aufbewahrungsort sollte sich außerhalb der Reichweite von Kindern befinden. Mikronährstoffmengen, die für Erwachsene unproblematisch sind, können für kleine Kinder gefährlich werden. Vor allem Produkte in kindgerechter Form (Bärchen, Autos) verlocken zum Naschen.

Zum Nachhören: Wem Nahrungsergänzungsmittel helfen

Wem helfen Nahrungsergänzungsmittel wirklich? Wie wirken sie? Und was ist von den Versprechungen zu halten, mit denen Nahrungsergänzungsmittel beworben werden? Im Podcast beleuchtet Ernährungsexpertin Sabine Holzäpfel von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg diese Fragen im Gespräch mit Niklaas Haskamp.

Drehscheibe Nahrungserganzugnsmittel

Nährstoffe in Lebensmitteln

Nahrungsergänzungsmittel sind häufig überflüssig, denn die benötigten Nährstoffmengen lassen sich auch einfach essen. Das zeigt die bei den Verbraucherzentralen erhältliche Drehscheibe "Wellness, Gesundheit, Schönheit?". Sie informiert entsprechend der hier im Portal genannten Produktgruppen über die entsprechenden Inhaltsstoffe in herkömmlichen Lebensmitteln und zeigt die benötigten Portionsgrößen. Hier ist sie digital umgesetzt.

Grafische Darstellung einer Frau, die ungeduldig auf ihre Armbanduhr schaut. Rechts daneben befindet sich das Logo von Cleverbuy, darunter eine Grafik von einem Smartphone, von der ein roter Pfeil auf einen Stapel Euroscheine führt. Rechts daneben befindet sich ein großes, rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

Warnung vor Cleverbuy: Auszahlung lässt auf sich warten

"Clever Technik kaufen und verkaufen" heißt es auf der Website der Ankaufplattform Cleverbuy. Gar nicht clever ist die oft lange Zeit, die verstreicht, bis Nutzer:innen ihr Geld für Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher vor dem Anbieter.
Besorgt dreinblickender Mann, der auf seine Kreditkarte schaut, während er mit seinem Mobiltelefon spricht.

Der vzbv stellt fest: Banken tun nicht genug gegen Kontobetrug

Opfer von Kontobetrug bleiben in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen, denn: Banken werfen ihnen grobe Fahrlässigkeit vor. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) müssten Banken jedoch mehr tun, um Verbraucher:innen zu schützen.

Ärger mit Strom-, Gas- und Fernwärmeverträgen

Viele Verbraucher:innen haben Preiserhöhungen für ihre Strom-, Gas- und Fernwärmeverträge oder die Kündigung erhalten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentralen klagen gegen mehrere Unternehmen wegen rechtswidrigen Verhaltens.