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Weniger Lebensmittelabfälle in der Gastronomie sind möglich

Pressemitteilung vom
Bundesweiter Marktcheck der Verbraucherzentralen prüft Restaurants auf Angebot kleiner Portionsgrößen und Restemitnahme
Jemand isst aus einer Pappbox seine vom Restaurant mitgenommenen Reste

Rund 1,9 Millionen Tonnen Lebensmittel landen jährlich in der Gastronomie im Müll. Wenn Restaurantgäste häufiger kleine Portionsgrößen wählen oder übriggebliebenes Essen mitnehmen könnten, würden weniger Lebensmittel als bisher als Abfall enden. Der Marktcheck der Verbraucherzentralen zeigt jedoch: Nur wenige Restaurants nutzen bisher ihre Möglichkeiten, mit variablen Portionsgrößen und aktivem Angebot der Restemitnahme etwas gegen Lebensmittelverschwendung zu tun.

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Die Ergebnisse des Marktchecks zeigen, dass Restaurants kleinere Portionen der Hauptgerichte in ihren Speisekarten bisher nicht standardmäßig anbieten. Gäste haben oft nur die Wahl zwischen Vorspeisen und Hauptgerichten. Restaurants weisen ebenfalls zu selten auf die Möglichkeit zur Mitnahme von Übriggebliebenem hin, obwohl dies einen positiven Anreiz für Gäste schaffen und so Lebensmittelabfälle reduzieren könnte. 

„Wir finden, da ist noch viel Luft nach oben. Die Gastronomie könnte sich deutlich stärker gegen Lebensmittelverschwendung engagieren“, so Wiebke Franz, Lebensmittelexpertin bei der Verbraucherzentrale Hessen. „Offensichtlich greifen die bisher freiwilligen Selbstverpflichtungen der Gastronomen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen nicht ausreichend und machen verpflichtende Vorgaben notwendig.“

Hauptgerichte zu selten als kleine Portion 

Nur jedes fünfte Restaurant im Marktcheck bietet seinen Gästen Hauptgerichte sowohl als herkömmliche als auch als kleine Portion an. 

In den meisten Fällen beziehen sich die Angebote nur auf einzelne, ausgewählte Gerichte und nicht auf das gesamte Speisenangebot. Kleinere Hauptgerichte wie Kinder- oder Seniorenteller werden dagegen häufiger angeboten. So haben 73 Restaurants (48 Prozent) im Check ein spezielles Angebot für Kinder und zehn eines für ältere Menschen (sieben Prozent). „Das Angebot kleinerer Portionen von allen Hauptgerichten sollte in Restaurants der Standard sein“, meint Franz.

Zu selten Hinweis aufs Mitnehmen von Resten

Im Restaurantcheck waren positive Beispiele wie „Übrigens: Wenn du die Portionen mal nicht alleine schaffst, kein Problem. Wir packen dir den Rest gerne ein.“ die Ausnahme. Nur bei vier der 153 untersuchten Restaurants fanden die Verbraucherzentralen in der Speisekarte einen Hinweis auf die Mitnahmemöglichkeit von Resten.

Dabei zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen, dass genau hier Anreize von Seiten der Restaurants sinnvoll sind. Die Hälfte der Befragten, die nur selten oder nie Reste mitnimmt, würde sich durch einen Hinweis ermutigt fühlen. „Übriggebliebenes aus dem Restaurant mitzunehmen, sollte statt als peinlich als Wertschätzung des guten Essens wahrgenommen werden “, fordert die Expertin. 

Hintergrund 

Die im Sommer 2022 bundesweit von den Verbraucherzentralen an 153 Online-Speisekarten und Webseiten von Restaurants geprüften Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung gehen auf Empfehlungen des Dialogforums Außer-Haus-Verpflegung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zurück. Dieses hatte anhand von Modellprojekten Handlungsempfehlungen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen für die Gastronomie aufgestellt. Die Maßnahmen sind für die Gastronomie bisher noch freiwillig.

Das Marktforschungsunternehmen Forsa führte im Auftrag der Verbraucherzentralen eine repräsentative Online-Befragung in deutschen Privathaushalten durch. Befragt wurden im August 2022 bundesweit 2.027 Internet-Nutzerinnen und -Nutzer zu ihrer Einstellung zur Restemitnahme im Restaurant.

Weiterführende Informationen

Bericht Marktcheck Gastronomie 2022

Forsa Umfrage 2022
 

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