Kunststoffe im Inhalt
Kosmetikprodukte enthalten häufig Kunststoffe – in Form von Mikroplastik, das sind kleinste feste Kunststoffpartikel – viel häufiger aber noch in flüssiger, gelartiger oder gelöster Form.
Kunststoffe in Kosmetik haben mehrere Funktionen:
- Sie sorgen dafür, dass Shampoo, Duschgel, Hautcremes und Co. zähflüssiger werden oder milchig-trüb aussehen.
- Sie geben dem Haar glänzende und der Haut rückfettende Effekte.
- Sie sorgen in Haarwachs, Gel oder Festiger für die Standfestigkeit der Haare
- Sie sind günstige Füllmittel.
Wer in die Liste der Inhaltsstoffe auf der Verpackung schaut, erkennt viele – aber leider nicht alle – Kunststoffe an den Vor- und Nachsilben Poly- und -Polymer.
Mit der ToxFox-App des BUND kannst du überprüfen, ob Mikroplastik oder andere Polymere in einem Produkt enthalten sind. Außerdem zeigt die App unter anderem hormonell wirksame Stoffe, per- und polyfluorierte Chemikalien und Nanopartikel an.
Wenn du zertifizierte Naturkosmetik verwendest, bist du auf der sicheren Seite. Hier sind synthetische Kunststoffe verboten, genauso wie Inhaltsstoffe auf Erdölbasis und viele Konservierungsstoffe.
Plastikfreie Alternativen
- „Sport“-Duschgel und Anti-Schuppen-Shampoo? Nutze lieber feste Seife und festes Shampoo.
Flüssige Körperpflegeprodukte wie Seifen, Duschgels und Shampoos enthalten oft Kunststoffe in flüssiger und gelartiger Form. Da die Produkte bis zu 50 Prozent aus Wasser bestehen, müssen außerdem Konservierungsstoffe zugesetzt werden.
Wenn du feste Kosmetik-Produkte nutzt, ersparst du der Umwelt (Plastik-)Verpackungen, flüssige Kunststoffe und Konservierungsstoffe. Mittlerweile findest du in Drogerien eine große Auswahl an festen Seifen und Shampoo-Bars, die speziell an die Bedürfnisse deiner Haut und deiner Haare angepasst sind.
Was der Unterschied zwischen festem Shampoo und Haarseife ist, erfährst du im Artikel Haare waschen: mit Flüssig-Shampoo, Shampoo-Bar oder Haarseife?
- Rasieren mit Stil
Für die Nassrasur bieten sich Rasierseife und Pinsel statt Rasierschaum aus der Sprühdose an. Rasierseife kommt mit sehr wenig Verpackung und ohne Treibgas aus.
Griffe und Fassungen herkömmlicher Rasierer bestehen aus Plastik und werden damit über kurz oder lang zu Plastikmüll. Rasierhobel aus Metall sind dagegen langlebig und sollen deutlich hautschonender sein. Die Rasierklingen kannst du regelmäßig wechseln.
- Hautpflege ohne Kunststoffe
Im Vergleich zur Haut von Frauen ist die Haut von Männern dicker und produziert mehr Talg. Allerdings ist sie durch häufiges Rasieren mehr Belastungen ausgesetzt. Gesichtscremes für Männer spenden Feuchtigkeit und enthalten vielfach Stoffe, die die Haut beruhigen können.
Die Zeitschrift Ökotest bewertete 2022 die getesteten Gesichtscremes für Männer mehrheitlich gut: Sie enthielten kaum gelöste Kunststoffe. Wer zu Allergien neigt, benutzt außerdem am besten parfumfreie Produkte.
- Bartpflege: Ganz natürlich
Spezielle Bartpflege-Produkte müssen nicht sein. Von einer Gesichtscreme, die die Haut mit Feuchtigkeit versorgt, profitiert auch der Bart. Du kannst ihn auch mit natürlichen Ölen wie Kokosöl oder Arganöl pflegen.
- Haarstyling
Haargel, Frisierpaste, Wachs – besonders viel Kunststoff steckt in konventionellen Haarstyling-Produkten. Dass es auch ohne geht, beweisen Naturkosmetik-Hersteller. Auch sie bieten mittlerweile ein breites Sortiment an Haarpflege-Produkten.