Pausenverpflegung: bisher kein Zutatenwandel
Empfehlenswerte Lebensmittel lassen sich am Schulkiosk bisher selten finden. Noch immer bestimmen Süßigkeiten, fett- oder zuckerreiche Snacks und Süßgetränke das Kiosksortiment. Auch Nachhaltigkeit spielt am Schulkiosk bislang meist keine große Rolle. Einige hessische Schulen sind aber auf einem guten Weg. Sie bieten vegetarische oder vegane Pausenhappen an, beziehen bio-regionale oder fair gehandelte Produkte ein oder führen den Bioabfall dem schuleigenen Garten zu. Auch geben einige Schulen die Snacks möglichst verpackungsarm heraus. Obwohl sich hessische Schulen mehr Nachhaltigkeit am Schulkiosk wünschen, bleiben weitere Maßnahmen bislang aus. So fehlen vor allem wenig verarbeitete, pflanzliche Produkte auf dem Speiseplan. Genauso pflanzliche Alternativen zu Milch und Milchprodukten. Weitere pflanzliche Snacks wie Nüsse oder saisonales Obst sind Ausnahmen. Ein Zutatenwandel lässt sich bisher also am Schulkiosk nicht erkennen.
Das zweite Frühstück ist keine Nebensache
Besonders für Kinder und Jugendliche ist das Frühstück eine wichtige Mahlzeit. Nach der langen Essenspause in der Nacht liefert es die Energie, die zum Spielen, Denken und für den Unterricht erforderlich ist. Leider frühstücken viele Schülerinnen und Schüler zu Hause nicht und haben weder Brotbox noch Trinkflasche in der Schultasche. Umso wichtiger ist es, dass es in der Schule ein gutes Angebot für die Pausenverpflegung gibt. Bietet der Schulkiosk passende und sättigende Snacks an, bei denen auch die Preise stimmen, wird er zur beliebten Anlaufstelle. Sonst findet sich vermutlich ein Bäcker oder Supermarkt in der Umgebung, bei dem das Geld für weniger hochwertige Lebensmittel ausgegeben wird. Das Angebot am Schulkiosk ist also immer auch ein bisschen Kompromiss zwischen dem, was wünschenswert und optimal wäre und dem, was von den Schülerinnen und Schülern angenommen wird.
Klimagesund essen - fürs Wohlbefinden und die Gesundheit des Planeten
Der Klimawandel spielt in der Schule in unterschiedlichster Weise eine Rolle: im Unterricht, durch die Fridays-for-future-Bewegung und durch Angebote zur Umwelt-, Klima- und Ernährungsbildung. In der Schulverpflegung gibt es einige Ansätze für mehr Nachhaltigkeit. So bieten die DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Schulen Handlungsempfehlungen für die Mittags- und Zwischenverpflegung.
Ein klimafreundliches Angebot am Schulkiosk ergänzt das Mittagessen und die Maßnahmen im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Junge Menschen essen und trinken dann klimagesund, wenn die Speisen und Getränke die Gesundheit und den Planeten gleichermaßen schützen. Damit Klimagesundheit in der ganzen Schule gelebt wird, gilt es, die ganze Schule plus Kioskbetreibende bzw. Caterer, Schulträger und Eltern einzubeziehen.
Acht Tipps für einen nachhaltigen Zutatenwandel am Schulkiosk
- Das Snack-Angebot ist vollwertig, abwechslungsreich und klimafreundlich, wenn Sie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte als Salat oder Brotaufstrich, Gemüsebrotaufstriche, Milch und Milchprodukte, frisches Obst- und Gemüse sowie Nüsse anbieten.
- Achten Sie bei Milch und Milchprodukten auf eine (bio-)regionale Herkunft.
- Klimafreundliche Durstlöscher sind Leitungswasser oder regionales Mineralwasser. Auch Getränke auf Basis von ungesüßten Kräuter- und Früchtetees sind super.
- Wählen Sie regional erzeugte Lebensmittel und Produkte passend zur Jahreszeit. Die gibt es zum Beispiel beim Bauernhof in der Nähe.
- Bio-Produkte sind gut fürs Klima. Suchen Sie nach günstigen Einkaufsstätten in der Region und überlegen Sie, wie Bio schrittweise eingeführt werden kann.
- Beziehen Sie die ganze Schule mit ein. Veränderungen brauchen Zeit. Seien Sie geduldig!