Wann zahlt die Risiko-Lebensversicherung nicht?
Wenn sich der Versicherungsnehmer innerhalb der ersten drei Jahre selbst tötet, leistet die Risiko-Lebensversicherung nicht. Damit möchten Versicherer ausschließen, dass beispielsweise ein insolventer Familienvater mit Selbstmordabsicht noch schnell eine Lebensversicherung abschließt.
Weitere Ausschlüsse können abhängig vom Versicherer bei Vertragsabschluss vereinbart werden. Etwa, wenn Sie Extremsportarten betreiben wie
- Kart- oder sonstigen Rennen,
- Paragliding,
- Fallschirmspringen oder
- Motorradfahren.
Weitere Szenarien, die eine Auszahlung ausschließen, sind:
- Tod nach Vertragsende: Wenn der Vertrag abgelaufen ist, bekommen Sie kein Geld ausgezahlt.
- Tod durch Krankheit: Wenn Sie wissen, dass sie eine tödliche Krankheit haben, müssen Sie dies vor Vertragsabschluss angeben. Stellt sich im Nachhinein heraus, dass Sie die Krankheit verschwiegen haben, zahlt die Versicherung nicht.
- Tod in Folge einer Straftat: Wird der Versicherte durch einen Dritten getötet, muss zunächst aufgeklärt werden, ob nicht die Versicherungssumme das Motiv war.
Darüber hinaus gibt es seit den Terroranschlägen in den USA die sogenannte "Terrorklausel" für Schäden mit atomaren, biologischen oder chemischen Waffen.
Welche Varianten gibt es bei einer Risiko-Lebensversicherung?
Versicherungsgesellschaften sind gesetzlich verpflichtet, Kund:innen an ihren Gewinnen zu beteiligen. Dazu gibt es zwei Varianten:
- Todesfallbonus: Das heißt, dass Ihnen Gewinne gutgeschrieben werden. Dadurch steigt die Versicherungssumme. Die Versicherungssumme ist allerdings nicht vollständig garantiert. Ein Teil stammt aus der Überschussbeteiligung. Und die kann je nach Versicherungsgesellschaft unterschiedlich ausfallen. Das heißt, bei sinkenden Gewinnen steigt die Versicherungssumme nicht.
- Beitragsverrechnung: Die Gewinne werden von Ihren Beiträgen abgezogen beziehungsweise damit verrechnet. Sie zahlen also einen niedrigeren Nettobeitrag statt den Bruttobeitrag, der vorher vereinbart wurde. Wenn der Versicherer hingegen keine Gewinne erwirtschaftet, kann er den Nettobeitrag bis zum vereinbarten Bruttobeitrag maximal anheben. Die Versicherungssumme ist hier vollständig garantiert.
Gewinne entstehen auch dadurch, dass die Menschen immer älter werden und Leistungen dadurch seltener in Anspruch genommen werden. Bei beiden Varianten können Gewinne aber je nach Wirtschaftslage schwanken.
Die Verbraucherzentralen empfehlen, die zweite Variante zu wählen, da Sie damit gut abgesichert sind – und das zu einem möglichst günstigen Preis.
Sie können eine Risiko-Lebensversicherung auch abschießen, um ein Darlehen abzusichern. Sie tilgen mit jeder Zahlung einen Teil des Darlehensbetrags. In solch einem Fall wählen Sie eine Risiko-Lebensversicherung, bei der die Versicherungssumme fällt. Die Darlehens- und Versicherungssumme sollten gleich hoch sein.
Es gibt aber auch Risiko-Lebensversicherungen mit gleichbleibender oder steigender Versicherungssumme. Lassen Sie sich dazu am besten bei der Verbraucherzentrale beraten.
Worauf muss ich achten, wenn ich eine Risiko-Lebensversicherung abschließe?
Zunächst ist wichtig, wen sie mit einer Risiko-Lebensversicherung absichern möchten. Davon hängt zum Beispiel ab, wie lange die Laufzeit ist. Wenn es um Ihre Kinder geht, wählen Sie eine Laufzeit bis zu dem Zeitpunkt, bis die Kinder voraussichtlich aus dem Haus und finanziell selbstständiger sind. Meist ist das dann der Fall, wenn das jüngste Kind etwa 20 bis 25 Jahre alt ist.
Auch die Höhe der Versicherungssumme kann je nach Familiensituation variieren. Wenn Sie alleinig für den Lebensunterhalt sorgen, können Sie sich an diesem Richtwert orientieren:
- Familie mit kleinen Kindern: mindestens vierfaches Jahresnettoeinkommen.
- Familie mit älteren Kindern: mindestens dreifaches Jahresnettoeinkommen.
- Kinderlose Paare: mindestens einfaches Jahresnettoeinkommen.
Gut zu wissen: Es kommt vor, dass Versicherungsvertreter Ihnen statt einer Risiko-Lebensversicherung eine Kapital-Lebensversicherung verkaufen möchten, mit der sie gleichzeitig Geld ansparen sollen. Grund hierfür ist, dass Vermittler für diese Verträge wesentlich höhere Provisionen erhalten. Für die Altersvorsorge gibt es allerdings rentablere Möglichkeiten, beispielsweise ETF-Sparpläne. Seien Sie also wachsam!