Vor- und Nachteile verschiedener Dunstabzüge
Welche Art des Dunstabzugs für Sie in Frage kommt, hängt im Wesentlichen von Ihren persönlichen Auswahlkriterien und den baulichen Gegebenheiten Ihrer Küche ab.
Zwischen Weihnachten und Neujahr hat die Verbraucherzentrale Hessen Betriebsferien. Wir wünschen frohe Feiertage!
Das Wichtigste in Kürze:
Kochen Sie häufig und möchten Sie Fettablagerungen und Gerüche vermeiden? Dann macht eine Dunstabzugshaube durchaus Sinn. Denn diese Küchengeräte saugen Luft an und scheiden Fett und Gerüche aus der Luft ab, die beim Kochen und Braten entstehen. Dadurch verhindern sie, dass sich Fett und Kondenswasser auf Möbeln und Wänden ablagern. Für das Ansaugen des Küchendunstes und für die Beleuchtung benötigen sie allerdings Strom. Und im Stromverbrauch unterscheiden sich die einzelnen Dunstabzüge erheblich. Wir sagen Ihnen, woran Sie ein möglichst stromsparendes und effizientes Modell erkennen.
Einen Hinweis auf den Stromverbrauch liefert das EU-Energielabel. Es teilt Elektrogeräte in farblich markierte Energieeffizienzklassen ein: Grün zeigt dabei sparsame Geräte an. Die Energieeffizienzklassen von Dunstabzugshauben liegen zwischen A+++ = niedriger Verbrauch und D = hoher Verbrauch. Bisher gibt es aber keine A+++-Hauben zu kaufen. Die im EU-Label ermittelten Werte beziehen sich alle auf Ablufthauben, reine Umlufthauben haben kein Label. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die Labelkriterien, weil sie einen Vergleich verschiedener Geräte ermöglichen.
Die Angaben auf dem Energieeffizienzlabel gehen davon aus, dass die Haube 1 Stunde pro Tag in Betrieb ist und Sie ihr Licht 2 Stunden nutzen. Besonders sparsame Hauben verbrauchen weniger als 20 kWh im Jahr. Das verursacht Stromkosten von etwa 8 € im Jahr (bei einem Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde). Dunsthauben mit der Energieeffizienzklasse C kommen auf 3-mal so hohe Werte.
Neben dem Energieverbrauch sind vor allem die Dunstabsaugung und der Fettabscheidegrad wichtig. Achten Sie hier auf besonders gute Bewertungen auf dem Label. Die Effizienz der Dunstabsaugung und der Beleuchtung sowie der Fettabscheidegrad sind auf einer Skala von A bis G angezeigt. Grundsätzlich gilt: Je größer die Küche ist, umso leistungsfähiger sollte der Dunstabzug sein.
Auch die Lautstärke spielt eine wichtige Rolle. Sie ist auf dem Label in Dezibel (dB) angegeben. Gemessen wird die höchste Stufe. Je niedriger der Dezibel-Wert ist, desto leiser arbeitet das Gerät. Im Handel sind Geräte mit Werten zwischen 45 und 55 Dezibel zu finden.
Weitere Tipps zum Kauf einer Dunstabzugshaube finden Sie bei Produkttests, zum Beispiel von der Stiftung Warentest.
Welche Art des Dunstabzugs für Sie in Frage kommt, hängt im Wesentlichen von Ihren persönlichen Auswahlkriterien und den baulichen Gegebenheiten Ihrer Küche ab.
Am häufigsten zu kaufen sind Ablufthauben. Sie leiten die Luft aus der Küche über eine Leitung in der Wand direkt ins Freie. Ihr Vorteil: Im Gegensatz zu Umlufthauben führen sie Feuchtigkeit und Gerüche tatsächlich ab und sorgen so für eine bessere Hygiene.
Dafür ist ihr Einbau aufwendiger, weil sie eine Ableitung nach draußen brauchen. Wegen des Wanddurchbruchs geht Heizwärme verloren. Dies kann sich vor allem bei Niedrigenergie- und Passivhäusern negativ auswirken, denn es entsteht eine zusätzliche undichte Stelle in der Gebäudehülle.
Während die Ablufthaube läuft, sollte das Fenster geöffnet werden.
Viele Ablufthauben können für den Umluftbetrieb umgerüstet werden. Dann empfiehlt es sich, einen Geruchsfilter einbauen zu lassen.
Umlufthauben leiten die über dem Herd angesaugte Luft durch einen Fettfilter und einen Geruchsfilter. Anschließend blasen sie die gefilterte Luft wieder zurück in die Küche (Kreislaufsystem). Ein Vorteil von Umlufthauben ist der geringe Installationsaufwand. Sie lassen sich überall in der Küche und ohne Mauerdurchbruch einbauen. Zudem leiten sie keine Raumwärme nach außen.
Ein Nachteil von Umlufthauben ist, dass Sie den Aktivkohlefilter regelmäßig wechseln müssen. Dadurch entstehen zusätzliche Kosten.
Bei einer Umlufthaube schadet es nicht, ab und zu auch einmal das Fenster aufzumachen. Dann können Wasserdampf und Gerüche noch schneller verschwinden.
Seit einigen Jahren auf dem Markt - und noch relativ teuer - sind Herde mit integriertem Dunstabzug (auch "Muldenlüfter", "Tischlüfter" oder "Downdraft-Dunstabzug" genannt). Hier ist die Abzugstechnik in das Kochfeld eingebaut und die Kochschwaden werden nach unten abgesaugt. Diese Absaugsysteme sind nicht nur schwer zu reinigen, sondern auch nicht so einfach einzubauen, da die Technik unter dem Kochfeld angebracht werden muss.
Ein nachträglicher Einbau in eine vorhandene Küche ist sehr schwierig. Zudem sollten Sie über einem solchen System keine Hängeschränke anbringen, da aufsteigende Feuchtigkeit diese stark angreift. Außerdem müssen Sie einen höheren Wartungsaufwand der Abluftfilter einkalkulieren.
Sie sollten nur niedrige Töpfe und Pfannen benutzen, um eine effiziente Absaugung zu erleichtern. Außerdem sollten Sie Durchzug in der Küche vermeiden. Gerüche werden nicht beseitigt.
Bei Ablufthauben müssen Sie den bestmöglichen Weg ermitteln, um die Abluftleitung und eine geeignete Zuluftführung zu verlegen. Achten Sie zudem auf den Einbau von isolierten und luftdichten Mauerkästen. Diese öffnen nur dann, wenn die Dunstabzugshaube angeschaltet ist. So lassen sich Wärmeverluste minimieren.
Wichtig: Ablufthauben befördern Luft aus dem Raum nach draußen, dadurch entsteht im Gebäude ein Unterdruck. Nutzen Sie gleichzeitig eine Gastherme oder einen Kamin in diesem Raum, kann es lebensbedrohlich werden, wenn nicht gleichzeitig genügend Frischluft nachströmt. Denn durch den Unterdruck können giftige Gase zum Beispiel aus dem Kamin in den Raum gelangen. Daher muss ein:e Schornsteinfeger:in vorher die Ablufthaube genehmigen, wenn raumluftabhängige Anlagen wie Gasheizungen oder bestimmte Kamine installiert sind. Damit genügend Luft kontrolliert nachströmen kann, müssen Sie für Zuluftöffnungen sorgen, beispielsweise durch ein geöffnetes Fenster. Aus diesen Gründen sollten Sie sich schon bei der Planung immer von einer Fachkraft Ihres Schornsteinfegerbetriebs beraten lassen, wenn Sie neben der Ablufthaube eine Feuerstätte in dem Raum betreiben wollen. Beim Umluftbetrieb ist dies nicht notwendig.
Planung und Einbau von Ablufthauben gehören in die Hände von Fachleuten.