Beim verbraucherpolitischen Frühstück der Verbraucherzentrale Hessen diskutierte Philipp Wendt, Vorstand der Verbraucherzentrale Hessen, heute mit Abgeordneten der hessischen Landtagsfraktionen und Experten darüber, wie sich Verbraucherberatung in ländlichen Räumen stärken lässt.
„Wir begrüßen das im Koalitionsvertrag festgehaltene Ziel der hessischen Landesregierung Verbraucherberatung dezentral verfügbar zu machen. Dies gilt es jetzt mit Leben zu füllen. Daher hat die Verbraucherzentrale Hessen ein Konzept vorbereitet, das wir der Landesregierung zur Umsetzung vorschlagen“, sagt Philipp Wendt, Vorstand der Verbraucherzentrale Hessen.
Hürden abbauen
50 Prozent der hessischen Bevölkerung leben in ländlichen Räumen, während viele Beratungsangebote, nicht nur der Verbraucherzentrale, in den Städten verfügbar sind. Der Zugang zu Beratungsangeboten ist für Menschen in ländlichen Räumen daher mit Hürden verbunden, die es abzubauen gilt. Der Ausbau der Telefon- und Videoberatung habe den Zugang für viele Menschen erleichtert. „Aus unserer inzwischen mehrjährigen Erfahrung mit digitalen Beratungsangeboten wissen wir jedoch, dass solche Angebote nicht für alle Menschen nutzbar sind. Digitale Angebote können daher keine Alleinlösung für fehlende Beratungsangebote vor Ort sein“, so Wendt weiter.
Vernetzung vor Ort aufbauen
Ziel sei es, dort zu beraten, wo die Menschen sind. Ein Beratungsbus oder eine Sprechstunde im örtlichen Rathaus, die alle vier Wochen erreichbar sind, erfülle die Bedarfe nicht. Notwendig sei eine enge Verzahnung und Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Unterstützungsangeboten und örtlichen Zentren der Begegnung. „Wir wollen, dass Verbraucherberatung an den Orten bekannt ist, an denen Menschen über ihre Alltagsprobleme sprechen. So können wir niederschwellig und auf kurzem Wege unterstützen. Idealerweise wird die verbraucherrechtliche Frage in der konkreten Gesprächssituation durch einen Anruf erledigt“, erklärt Wendt.