Viele Kosmetikprodukte sind in Plastik verpackt und enthalten feste oder flüssige Kunststoffe. Die Verbraucherzentrale Hessen gibt Tipps, wie auch Männer Kunststoffe in Kosmetik umgehen können.
Durchschnittlich verwenden europäische Männer täglich sieben unterschiedliche Kosmetik- und Körperpflegeprodukte (bei Frauen sind es neun). Viele dieser Produkte enthalten Kunststoffe, in Form von Mikroplastik (winzigen festen Teilchen) und flüssigen Kunststoffen.
„Derzeit werden viele Produkte damit beworben, dass sie mikroplastikfrei sind“, sagt Daniela Hubloher, Medizinerin in der Patientenberatung der Verbraucherzentrale Hessen. „Diese Produkte können aber dennoch gelöste, flüssige oder gelartige Kunststoffe enthalten. Diese sind mengenmäßig das viel größere Problem.“ Sie werden als Füllmittel eingesetzt und sorgen zum Beispiel für ein cremig-seifiges Gefühl beim Shampoo und Glanz auf den Haaren.
Mit dem Abwasser gelangen die Kunststoffe in die Umwelt. Da sie extrem langlebig sind, reichern sie sich in der Umwelt an und gelangen über die Nahrungskette wieder zurück zu den Menschen. Über die gesundheitlichen Auswirkungen ist wenig bekannt. Im Sinne eines vorbeugenden Umwelt- und Verbraucherschutzes sind Kosmetika ohne Kunststoffe vorzuziehen.
Sieben Tipps, um Kunststoffe in Kosmetik zu meiden
- Um Kunststoffe zu erkennen, hilft ein Blick in die Liste der Inhaltsstoffe auf der Verpackung. Viele - aber nicht alle - Kunststoffe lassen sich an den Vor- und Nachsilben Poly- und –Polymer erkennen. Die App ToxFox des BUND zeigt, in welchen Kosmetikprodukten Kunststoffe enthalten sind.
- Zertifizierte Naturkosmetik verwenden: Hier ist man auf der sicheren Seite, da synthetische Kunststoffe verboten sind.
- Feste Seifen und feste Shampoos verwenden: Sie enthalten keine oder viel weniger Kunststoffe - außerdem spart man Plastik als Verpackungsmaterial ein.
- Für die Nassrasur bieten sich Rasierseife und Pinsel (statt Rasierschaum) und langlebige Rasierhobel aus Metall an.
- Spezielle Bartpflegeprodukte müssen nicht sein. Eine Gesichtscreme, die die Haut mit Feuchtigkeit versorgt, pflegt auch den Bart. Pflanzliche Öle wie Kokosöl oder Arganöl sind auch eine Möglichkeit, den Bart zu pflegen.
- Besonders viel Kunststoff steckt in konventionellen Haarstyling-Produkten. Dass es auch anders geht, zeigen zertifizierte Naturkosmetikhersteller.
- Nicht täuschen lassen: Die Bezeichnungen „Bio“ oder „pflanzliche Herkunft“ sind bei Kosmetikprodukten gesetzlich nicht geschützt und sagen nichts darüber aus, ob Kunststoffe in dem Produkt verwendet werden.
Weitere Informationen zu Plastik sparen im Alltag gibt es auf www.verbraucherzentrale-hessen.de/plastiksparen.