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Karotte statt Klimalabel

Pressemitteilung vom
Verbraucherzentrale Hessen gibt Tipps für eine klimafreundlichere Lebensmittelauswahl
Frau beim Einkauf betrachtet Lebensmittelverpackungen Bio-Siegel

Wie wir uns ernähren, hat große Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Je nachdem, wie Lebensmittel erzeugt, verarbeitet, gelagert, transportiert und zubereitet werden, entstehen mehr oder weniger klimaschädliche Treibhausgase. Weil vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern eine klimafreundlichere Lebensmittelproduktion wichtig ist, bewerben immer mehr Firmen ihre Produkte mit klimabezogenen Aussagen und Siegeln. Oft ist schwer nachvollziehbar, was dahintersteckt. Doch es gibt einfache Schritte, mit denen jeder die persönliche Klimabilanz verbessern kann.

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Ein bundesweiter Marktcheck der Verbraucherzentralen zeigt, dass Klimalabel häufig unklar bleiben. „Aussagen wie ‚klimaneutral‘, ‚klimapositiv‘ und ‚CO2-positiv‘ sind trügerisch, denn eine emissionsfreie und damit klimaneutrale Produktion von Lebensmitteln ist derzeit nicht möglich. Meist stecken dahinter Ausgleichszahlungen an teilweise fragwürdige Kompensationsprojekte. Lebensmittelhersteller sollten diese Klimaaussagen daher nicht mehr verwenden“, erklärt Stella Glogowski, Leiterin der Fachgruppe Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Hessen.

Einheitliche rechtliche Vorgaben für Klimaaussagen gefordert  

Die Verbraucherzentralen setzen sich deshalb dafür ein, dass Klimaaussagen durch staatlich anerkannte, unabhängige, akkreditierte Drittanbieter verifiziert werden. Die Europäische Kommission arbeitet zwar an einer Richtlinie zu Umweltaussagen. Bis diese umgesetzt und damit Auswirkungen auf Werbeaussagen haben wird, können jedoch noch Jahre vergehen. 
Verbraucherinnen und Verbraucher können aber jetzt schon eine klimafreundlichere Wahl bei Lebensmitteln treffen. Wie das geht, zeigen diese fünf Tipps:

  1. Pflanzenbetont essen: Die Klimabilanz von pflanzlichen Lebensmitteln schneidet im Vergleich mit tierischen besser ab. Die Produktion von tierischen Lebensmitteln benötigt viel mehr Fläche und Energie als die von pflanzlichen. Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte sollten deshalb nur in geringen Mengen gegessen werden.
  2. Ökologische Lebensmittel auswählen: Die ökologische Lebensmittelerzeugung benötigt im Vergleich zur konventionellen oft weniger Energie und verursacht weniger Emissionen. Sie verzichtet auf chemisch-synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel, die mit viel Energie produziert werden. 
  3. Regional und saisonal: Lebensmittel aus der Region und zur passenden Jahres- bzw. Erntezeit haben kürzere Transportwege hinter sich und verursachen so weniger Treibhausgasemissionen.
  4. Frisch, unverarbeitet und unverpackt: Frische und unverarbeitete Lebensmittel sind tiefgekühlten oder stark verarbeiteten Lebensmitteln vorzu-ziehen. Je mehr Verarbeitung, Kühlung und Verpackung erforderlich sind, desto mehr Energie wird aufgewendet.
  5. Weniger Lebensmittel wegwerfen: Im Jahr werfen wir zuhause rund 78 Kilogramm Lebensmittel weg – pro Person. Durch planvolle Haushaltsführung, kreative Resteverwertung und Foodsharing können Lebensmittelabfälle vermieden werden.

Hintergrund des Marktchecks

In einer bundesweiten Stichprobe haben die Verbraucherzentralen im April 2023 Lebensmittel mit Klima- und CO2-Siegeln und -Aussagen erfasst. Dazu wurde das Angebot in Discountern, Supermärkten, Biomärkten und Drogeriemärkten in zehn Bundesländern untersucht. Erfasst wurden 87 Produkte, die im Hauptsichtfeld mit Siegeln und Aussagen zu Klima und CO2 warben.

Ausführlicher Bericht zum aktuellen Marktcheck

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