Die Vielfalt an Lebensmitteln ist sehr groß. Umso wichtiger ist es für kleine Kinder, nach und nach eine Vielfalt an verschiedenen Nahrungsmittel kennenzulernen, um die eigenen Vorlieben zu entdecken und die Neugier für Neues zu behalten.
Nach dem Motto „Spielend essen lernen“ halten Mahlzeiten viele neue Erfahrungen für Kinder bereit. Und auch die Erwachsenen erleben bei Sinnesspielen und Achtsamkeitsübungen beim Essen ihre Speisen wieder neu. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) hat sechs Feinschmeckerstunden erstellt, in denen verschiedene Lebensmittel Stück für Stück entdeckt werden. Weitere Anregungen gibt auch der Artikel „Alle Sinne essen mit: Genussübungen mit den Kleinen“. Kombiniert mit einem Ausflug zum Supermarkt, auf den Wochenmarkt, einem Bauernhofbesuch oder zum Bäcker lernen Kinder die Herkunft ihrer Lebensmittel umfänglich kennen.
Dem Essen beim Wachsen zuschauen
Ein gutes Lernfeld zum Thema Selbstwirksamkeit und Ökologie ist der eigene Anbau und die Ernte von Obst, Gemüse und Kräutern. Hier eignen sich schnellwachsende Pflanzen wie Kresse oder andere Kräuter, aber auch beliebte Gemüse- und Obstsorten wie Tomaten oder Erdbeeren besonders gut. Sie können gemeinsam mit den Kindern Kräuter säen, kleine (Hoch-)Beete anlegen oder Gemüse in Töpfen anpflanzen. So können Kinder einen wichtigen Bezug zu den Lebensmitteln auf ihrem Teller herstellen: Sie sehen, wie sie wachsen und reifen und können sie am Ende selbst ernten. Am besten werden die selbst angebauten Nahrungsmittel auch gemeinsam verarbeitet.
Mit AckerRacker lernen Kinder auf dem Acker, in der Einrichtung und am Tisch spielerisch, woher das Essen auf ihren Tellern kommt.
Gemeinsam kochen macht Spaß und schmeckt
Bei der gemeinsamen Zubereitung von einfachen Speisen wird das Essen zu einem ganz neuen Erlebnis. Kinder erkunden Lebensmittel von Anfang an. Sie sehen, was sich aus den Rohstoffen zubereiten lässt, wie sich Lebensmittel beim Kochen verändern, erfahren Selbstwirksamkeit und ganz nebenbei auch Wertschätzung für das Essen. Fingerfertigkeiten werden geschult und das Selbstzubereitete schmeckt auch noch besser! Nicht zu vergessen: Sie lernen früh, mit Lebensmitteln umzugehen. Eine gute Basis für ein gesundheitsförderndes Ernährungsverhalten bis hinein ins Erwachsenenalter.
Bei der Genussbotschafter:innen-Schulung der Sarah Wiener Stiftung können pädagogische Fachkräfte Praxiswissen für das Entdecken und Zubereiten von Lebensmitteln mit kleinen Kindern. Es werden regelmäßig kostenfrei hessen- und deutschlandweite Schulungen angeboten. Nach der Basis-Schulung gibt es die Möglichkeit, einen Zuschuss für Lebensmittel für pädagogische Kochaktionen zu erhalten. Alle weiteren Informationen gibt es auf der Website der Sarah Wiener Stiftung.
Koch-Aktionen eignen sich auch sehr gut als Eltern-Kind-Aktionen: So holt man alle an den Herd und an den Tisch. Wie man Kinder hierbei einbeziehen kann, zeigt der Artikel Kochen mit Kindern und Jugendlichen: Spaß hat Vorfahrt.
Bei pädagogischen Kochaktionen ist es wichtig, dass Hygienestandards eingehalten werden. Informationen rund um eine gute Hygienepraxis bietet ein Merkblatt (PDF) der Sarah Wiener Stiftung und eine Übersicht des BZfE. Weitere Materialien rund um das gemeinsame Kochen mit Rezepten und Inspirationen für die praktische Ernährungsbildung gibt es bei der Sarah Wiener Stiftung.